Nichts hat mir so eindrücklich den Wahnsinn der Nazis nahe gebracht wie das Tagebuch von Anne Frank, das ich mit 12 Jahren gelesen habe. Plötzlich wurde mir klar, dass viele Menschen, die um mich waren im Dritten Reich gelebt haben und Täter gewesen sein könnten. In dieser Zeit schämte ich mich jedes Mal dafür meine Herkunft preiszugeben, wenn ich in andere Länder reiste. Vor kurzem habe ich das Tagebuch nochmal gelesen und eine ganz andere Dimension entdeckt, die ich mit 12 noch nicht erkennen konnte: Anne Frank hat sich in den 2 Jahren in denen sie das Tagebuch schrieb, von einem Mädchen zu einer jungen Frau entwickelt. Sie hatte ein unglaubliches literarisches Geschick und dachte über viele universale Themen nach. Es ist beeindruckend, dass sie in diesem Alter schon eine so tiefe philosophische Perspektive auf die Dinge einnehmen konnte.
Jimmy C. hat sie in seiner ganz eigenen Weise vorm Anne Frank Museum in Berlin gemalt.
(Anne Frank Museum, Berlin, Mitte)
Schmuck und Gendernormen im Wandel der Gesellschaft
Parallel dazu hinterfragen auch prominente Männer in der Pop- und Modeszene die Binärschablonen: Harry Styles, Timothée Chalamet und Lars Eidinger tragen heute Perlenschmuck und feine Ringe bei offiziellen Auftritten– nicht als ironische Performance, sondern als ehrliches Statement für eine fluide Identität.